Breeders' Cup Classic 2017
4. November 2017 - 2.012 Meter (Sandbahn), Del Mar, San Diego, USA
Vorbericht vom 1. November 2017
Arrogate gewann den Pegasus World Cup und den Dubai World Cup,
in der Longines Weltrangliste wird er als bestes Rennpferd der Welt geführt,
Favorit auf den Gewinn des Breeders' Cup Classic 2017 ist er jedoch nicht. Am
Wettmarkt
zahlt der Titelverteidiger sogar Quoten von über 3:1,
was zwei Niederlagen in seinen letzten beiden Rennen geschuldet ist.
Der Topfavorit des mit 6 Millionen US-Dollar dotierten Breeders' Cup Classic
heißt
Gun Runner, zuletzt dreimal in Folge Gruppe-I-Sieger.
Auch Arrogates Stallgefährten
Collected und
West Coast
dürfen sich Chancen ausrechnen. Besondere Würze erhält der Classic durch
die Teilnahme des englischen und irischen 2.000 Guineas-Siegers
Churchill,
der bei seinem ersten Auftritt auf Sand nur schwer einzuschätzen ist.
Arrogate stieg zu Beginn des Jahres zur unangefochtenen Nummer 1 der Longines Weltrangliste auf,
nachdem er den
Breeders' Cup Classic, den
Pegasus World Cup und den
Dubai World Cup
in Serie gewonnen hatte. Einen ersten Kratzer bekam seine Krone im Juli diesen Jahres
durch eine deftige Niederlage im San Diego Handicap.
Wer Arrogates viermonatige Rennpause für diesen Ausrutscher verantwortlich gemacht hatte,
musste im August mit ansehen, wie Arrogate auch in den Pacific Classic Stakes nur als Zweiter die Linie passierte.
Für den Sohn von Unbridled's Song wird der Classic das letzte Rennen seiner Karriere sein, bevor er selbst in die Zucht wechselt.
Trainer Bob Baffert stellte in den letzten drei Jahren den Sieger im Breeders' Cup Classic,
bewies dabei immer wieder, dass er Pferde punktgenau in Bestform zu bringen weiß.
Gun Runner wurde von Arrogate bereits zweimal klar bezwungen, im Dubai World Cup und den Travers Stakes,
dennoch ist er der klare Favorit auf den Gewinn des Breeders' Cup Classic 2017.
Grund dafür ist seine diesjährige beeindruckende Siegesserie in den USA.
Die drei renommierten Gruppe-I-Rennen Stephen Foster Handicap, Whitney Stakes und Woodward Stakes gewann
er mit zusammengezählt 22 Längen Vorsprung.
Der Candy Ride-Sohn scheint in seinem vierten Lebensjahr einen großen Entwicklungssprung gemacht zu haben.
Die Konkurrenz, die er in diesem Jahr geschlagen hat, kann allerdings nicht annähernd die Qualität eines Arrogate
aufweisen, außerdem hat er noch nie ein Rennen jenseits von 1.800 Meter gewonnen.
Der in Kentucky beheimatete Gun Runner wurde bereits vor einigen Wochen nach Kalifornien gebracht,
damit er sich dort für den Classic akklimatisieren kann.
Collected, wie Arrogate am Stall von Bob Baffert trainiert, riss als Zwei- und Dreijähriger
keine Bäume aus, machte erst in diesem Jahr auf sich aufmerksam.
Nach drei Siegen aus drei Rennen setzte er sich am 20. August in den Pacific Classic Stakes in Del Mar
mit einem Start-Ziel Sieg durch, eine halbe Länge vor Arrogate.
West Coast, ebenfalls von Bob Baffert vorbereitet und ebenfalls ein Frontrunner,
belegte im April diesen Jahres in den Lexington Stakes Platz 2, lief dann aber weder im Kentucky Derby noch
in einem der beiden anderen Triple Crown-Rennen. Sein Durchbruch gelang ihm am 26. August,
als er die gesamte Dreijährigen-Elite in den
legendären Travers Stakes bezwang, einem Rennen das im Jahr zuvor von Arrogate gewonnen worden war.
Churchill ist eines von zwei Pferden aus dem Stall des irischen Startrainers Aidan O'Brien.
Churchill gewann zu Beginn der Saison
die englischen und irischen 2.000 Guineas über die Meile, wurde den hohen Ansprüchen anschließend aber nicht mehr gerecht,
belegte auch am 21. Oktober in den Queen Elizabeth II Stakes von Ascot nur den 3. Platz.
Ob der dreijährige Galileo-Sohn mit dem Sandboden in Del Mar und den engen amerikanischen Bögen zurecht kommt und
wo er im Vergleich mit der US-Galopp-Elite steht,
ist realistisch nicht zu beantworten.
Trainer Aidan O'Brien hatte vor vier Jahren schon einmal versucht den Classic zu gewinnen,
war beim
Breeders' Cup Classic 2013
mit Declaration Of War nur knapp gescheitert.
War Decree ist Aidan O'Briens zweiter dreijähriger Hengst im Classic.
Im Juli hatte er im Prix du Jockey Club den 5. Platz belegte und nach einer fast viermonatigen Pause
ein Gruppe-III-Rennen in Irland auf Sand gewonnen. Durch seinen Vater War Front sollte War Decree ohnehin
keine Probleme mit Sandboden haben.
Die
Breeders' Cup World Championships sind die
höchstdotierte Rennveranstaltung Amerikas. Abschluss und Höhepunkt bildet traditionell der
Breeders' Cup Classic.