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Elitloppet 2017

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28. Mai 2017 - Trabfahren, 1.609 Meter, Solvalla, Schweden

Ergebnis Endlauf:

Pl.
Zeit Fahrer Trainer Quoten
1. Timoko 1:09,0 B. Goop R. Westerink 30,9
2. Propulsion 1:09,2 J. Unterstein. D. Redén 16,1
3. Resolve 1:09,4 Å. Svanstedt Å. Svanstedt 11,1
4. Bold Eagle 1:09,4 F. Nivard S. Guarato 1,3
5. Nuncio 1:09,5 Ö. Kihlström S. Melander 4,1
6.
In Vain Sund 1:09,6 E. Adielsson D. Redén 44,6
7.
Spring Erom 1:09,6 C. Eriksson D. Widegren 60,3
8.
D.D.’s Hitman 1:09,7 U. Ohlsson P. Puro 37,6

Vorbericht vom 24. Mai 2017

Zu einem der großen Ereignisse des diesjährigen Pferderennsports kommt es am 28. Mai in Stockholm. Bold Eagle, momentan der beste Traber der Welt, trifft dort erstmals auf Nuncio, dem einzigen Gegner, dem man zutraut ihn zu bezwingen. Doch auch wenn sich Nuncio zuletzt nicht gerade in Topform präsentierte, für Bold Eagle ist das Elitloppet 2017 kein Selbstläufer, muss er sich dort doch gleich mit mehreren, für ihn neuen, Begebenheiten auseinandersetzen.
Deshalb macht sich auch der Rest dieses wahrhaft elitären Feldes Hoffnungen auf den großen Wurf. So etwa Propulsion, die seit dreizehn Rennen ungeschlagene Weltrekordstute Delicious US, der Vorjahreszweite Resolve oder gar der wiedererstarkte Up And Quick. Zudem wird mit Timoko eine lebende Legende nach Solvalla zurückkehren.

Bold Eagle erscheint im Trabrennsport wie von einem anderen Stern, 34 seiner 39 Starts gewann der zweifache Prix d'Amérique-Sieger. Dieses Jahr gelang ihm, was in den letzten 41 Jahren kein Pferd geschafft hatte, den Gewinn des Prix d’Amerique, Prix de France und Prix de Paris. Fast alle Erfolge feierte der sechsjährige Ready Cash-Sohn allerdings auf der weiträumigen Bahn in Paris-Vincennes. Beim Eiltloppet wird er es in Solvalla mit engeren Bögen und einer viel festeren Bahn zu tun bekommen, außerdem muss er zum ersten Mal zwei Rennen an einem Tag bestreiten. Hinzu kommt, dass er bisher noch nie über eine kürzere Distanz als 2.100 Meter gelaufen ist. Bei normalem Rennverlauf dürfte Bold Eagle aber nur sehr schwer zu bezwingen sein. Ende April gewann er, nach einer zweimonatigen Pause, den Prix l’Atlantique in gewohnt souveräner Manier.

Nuncio feierte bereits als Dreijähriger in den USA Erfolge auf höchster Ebene, gewann anschließend in Schweden so gut wie alle großen Rennen, darunter auch den Elitloppet 2016. Verletzungsbedingt musste er zu Beginn des Jahres den Prix d'Amérique auslassen, legte stattdessen eine fünfmonatige Pause ein. Am 1. April wurde Schwedens Pferd des Jahres 2016 dann im V75-Finale völlig überraschend von Kadett CD bezwungen, legte am 29. April beim Olympiatravet in Solvalla erstmals in seiner Karriere eine Galoppade ein und beendete am 10. Mai den Meadow Roads Lopp, den er 2016 gewonnen hatte, nur auf Rang 3. Gerüchte, Nuncio werde am Elitloppet nicht teilnehmen, wurden von Trainer Stefan Melander umgehend dementiert. Sein Schützling muss seine Topform ohnehin erst am 28. Mai abrufen.


Mehrere hoch gehandelte Teilnehmer des Elitloppet 2017 haben ihre Wurzeln ebenfalls in den USA:
Delicious US stellte im August 2015 einen Stutenweltrekord (1:08,6) auf und ist seither in dreizehn Rennen unbesiegt, einschließlich dem Sundsvall Open Trot. Wie stark die Rekordstute wirklich ist, lässt sich schwer zu sagen, die Buchmacher geben ihr jedenfalls reelle Chance auf den Gewinn des Elitloppet. Als Fünfjährige hatte sie im Elitloppet 2014 Platz 3 belegt.

Obwohl Resolve aus einer halbjährigen Pause gekommen war, sicherte er sich am 6. Mai auf dem Meadowlands Racetrack (USA) durch den Gewinn des Arthur J. Cutler-Memorial (1.810 m) einen Startplatz im Elitloppet, zu dem er als Vorjahreszweiter wohl ohnehin eingeladen worden wäre. Der von dem zweifachen schwedischen Elitloppet-Gewinner Åke Svanstedt in den USA vorbereitete Muscle Hill-Sohn hatte schon 2016 das Cutler-Memorial und den Yonkers International Trot gewonnen.

Propulsion, 2012 für 250.000 US-Dollar ersteigert, kam Ende 2015 nach Schweden, wo er zwölf seiner bislang 17 Starts gewann. Aus der zweiten Startreihe startend, konnte der Muscle Hill-Nachkomme am 6. Mai seinen Titel im Finlandia Ajo nicht verteidigen. Trainer Daniel Redén dürfte seine Bestform aber auch erst für den Elitloppet angepeilt haben. Letztes Jahr siegte Propulsion beim Hugo Åbergs Memorial in 1:08,9.

D.D.'s Hitman gewann das Finlandia Ajo mit neuem Bahnrekord (1:09,8). In dieser Form muss man den 2015 aus den USA gekommenen sechsjährigen Hengst auf der Rechnung haben.

Up And Quick, Gewinner des Prix d’Amérique 2015, musste fast das gesamte letzte Jahr verletzungsbedingt aussetzen. Die Ergebnisse nach seiner Rückkehr waren alles andere als vielversprechend, doch gelang ihm Ende April ein Paukenschlag. Das Critérium de Vitesse in Argentan gewann er über die Meile mit neuem Bahnrekord (1:09,4). Bedenkt man, dass Up And Quick dabei Trabergrößen wie Bird Parker, Billie de Montfort, Univers de Pan, Booster Winner oder Target Kronos klar hinter sich ließ, könnte der Neunjährige auch in Solvalla ein Wörtchen mitreden.

Timoko ist sogar noch ein Jahr älter als Up And Quick. Der Sieger des Elitloppet 2014 ist eine lebende Legende, er hat mittlerweile 4,5 Millionen Euro an Preisgeld eingefahren und ist damit Frankreichs gewinnträchtigster Traber aller Zeiten. Erst im März gewann er das Criterium de Vitesse zum vierten Mal, sein bislang letztes Rennen beendete er am 1. Mai beim Gran Premio della Lotteria, als 13:10 Favorit, aber nur auf Rang 5. Dass Timoko Kurzdistanzen, wie die im Elitloppet, besonders liegen, ist allseits bekannt. Zu Beginn des Jahres war der Zehnjährige im Prix d’Amérique 2017 gegen Bold Eagle aber einmal mehr ohne Chance.

Twister Bi begann, wie sein Vater Varenne, seine Laufbahn in Italien. Ende April ließ er in Finnland beim Seinäjoki-Race Gegner wie Anna Mix oder Workout Wonder stehen, als Vierjähriger hatte er letztes Jahr in Halmstadt ein Rennen in 1:09,5 gewonnen.

Cruzado Dela Noche, ebenfalls in den USA geboren, gewann am 14. Mai den Copenhagen Cup und eine Einladung zum Elitloppet 2017. Der Sieger des letztjährigen Großen Preis von Deutschland ist neben Nuncio der zweite Starter von Stefan Melander.

In Vain Sund passierte beim Copenhagen Cup eigentlich als Erster die Linie, war kurz zuvor aber in Galopp verfallen und wurde deshalb disqualifiziert. Sein Auftritt war dennoch beeindruckend genug, um ebenfalls zum Elitloppet eingeladen zu werden. Der Prix de Croix-Gewinner ist Daniel Redéns drittes Pferd im Rennen.

Dante Boko triumphierte genau vor einem Jahr beim Sweden Cup in Solvalla und konnte gerade ein Rennen der Gold Division in Örebro gewinnen. Sollte der Lutfi Kolgjini-Schützling es schaffen, sich an die Spitze zu setzen, könnte er ein unangenehmer Gegner sein.

Spring Erom ist das erste zwölfjährige Pferd das am Elitloppet teilnimmt. Der Hengst qualifizierte sich mit dem Gewinn des Algot Scotts Minne in Åby, das Elitloppet wird das letzte Rennen seiner Karriere sein.

Drei weitere Außenseiter werden in den Vorläufen des Elitloppet antreten:
Tjacko Zaz gelang Ende April in Åby in einem Lauf der Silverdivisionen eine 1:09,5. Es war der fünfte Sieg in Folge des fünfjährigen Wallachs.
Elian Web, ebenfalls ein fünfjähriger Wallach, gewann im letzten Jahr das finnische Derby. Beim Finlandia Ajo schaffte er es, trotz Startposition 8, auf Rang 4.
Takethem konnte 2013 das dänische Traberderby gewinnen. Jüngst langte es beim Copenhagen Cup aber nur zu Platz 6.

Vier der sechzehn Teilnehmer des Elitloppet konnten sich mit Siegen in den folgenden Rennen qualifizieren: Finlandia Ajo (Helsinki), A.J. Cutler Memorial (Meadowlands/USA), Algot Scotts Minne (Åby), H.K.H. Prins Daniels Lopp (Gävle). Die anderen zwölf Starter wurden vom Veranstalter eingeladen.
Am 28. Mai finden zunächst zwei Vorläufe mit je acht Teilnehmern statt, noch am selben Tag bestreiten die jeweils vier Erstplatzierten den Endlauf.

Weitere Informationen zum Pferdrennsport in Skandinavien

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