Japan Cup 2017
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26. November 2017 - 2.400 Meter, Tokio, Japan
Vorbericht vom 24. November 2017
Siebzehn Pferde aus drei Erdteilen starten kommenden Sonntag (7:40 MEZ) in den
mit 5.4 Millionen Euro dotierten Japan Cup 2017.
Auch zwei deutsche Hengste sind nach Tokio gereist,
in einem nicht übermäßig stark besetzten Feld sollte eines der Preisgelder
für
Guignol und
Iquitos nicht unerreichbar sein.
Als klarer Favorit gilt der Titelverteidiger und sechsfache Gruppe-I-Sieger
Kitasan Black.
Dauerrivale und Hong Kong Vase-Gewinner
Satono Crown wird als sein schärfster Gegner erwartet,
auch Derbysieger
Rey De Oro wird Beachtung finden.
Alle anderen Teilnehmer müssen sich gehörig steigern,
wollen sie Japans Pferd des Jahres 2016 zu Fall bringen.
Kitasan Black triumphierte im
Japan Cup 2016
mit einem Start-Ziel-Sieg, er wird auch in diesem Jahr das zu schlagende Pferd sein.
Trotz verpatztem Start, strömendem Regen und tiefem Boden gewann er gerade erst das
Tenno Sho (Autumn) (Gr1, 2.000 m), und das, obwohl er zuvor vier Monate pausiert hatte.
Schon als Dreijähriger setzte er sich im japanischen St. Leger über 3.000 Meter durch,
was zeigt, dass Distanzen und Bodenverhältnisse für ihn keine Rolle spielen.
Der Sohn von Black Tide, einem Bruder von Deep Impact, war bei sechzehn seiner achtzehn Starts
platziert, siegte sechsmal auf Gruppe-1-Ebene.
Der Japan Cup wird das vorletzte Rennen für Kitasan Black sein,
bevor er am 24. Dezember das
Arima Kinen
bestreitet und dann in die Zucht wechselt.
Satono Crown lieferte sich im Tenno Sho (Autumn) einen erbitterten Kampf mit Kitasan Black,
unterlag ihm am Ende nur mit "Hals". Es war bereits das sechste Aufeinandertreffen der beiden Fünfjährigen.
Zweimal hatte Satono Crown die Nase vorn, zuletzt im Juni beim Gewinn des Takarazuka Kinen (Gr1, 2.200 m).
Der Marju-Sohn hat bisher noch nie am Japan Cup teilgenommen. Die Tatsache,
dass er im Vorjahr das Hong Kong Vase vor Highland Reel gewinnen konnte,
macht ihn zu einem heißen Kandidaten.
Satono Crowns italienischer Jockey Mirco Demuro befindet sich derzeit in Hochform,
er gewann die letzten beiden japanischen Gruppe-I-Rennen (Queen Elizabeth II Cup, Mile Championship).
Rey De Oro gehört als aktueller japanischer Derbysieger natürlich
zu den Favoriten im Japan Cup. Da der King Kamehameha-Sohn sich bisher noch nicht
mit älteren Pferden gemessen hat, ist sein Leistungsvermögen jedoch schwer einschätzbar.
Immerhin setzte sich der Derbyzweite Suave Richard gerade im Copa Republica Argentina (Gr.2, 2.450 m)
gegen ältere Gegner klar durch. Rey De Oro hat nach dem Derbytriumph nur noch ein Rennen bestritten,
siegte am 24. September in einem Gruppe-II-Rennen vor Kiseki.
Kiseki gewann anschließend das japanische St Leger und gilt derzeit als Favorit auf den Sieg im Hong Kong Vase.
Elf Derbysieger haben sich bisher als Dreijährige im Japan Cup versucht,
nur Jungle Pocket gelang 2001 der Erfolg im Klassiker.
Soul Stirring sollte als aktuelle Gewinnerin der japanischen Oaks normalerweise
auch zum Kreis der Favoriten gehören. Die Frankel-Tochter, die wie Rey De Oro von Kazuo Fujisawa trainiert wird,
enttäuschte jedoch im Oktober gleich zweimal im Vergleich mit älteren Gegnern.
Bei ihrem 6. Platz im Tenno Sho (Autumn) konnte sie von weit hinten kommend über die Außenseite
noch viel Boden gut machen, vielleicht ist sie auf festerem Geläuf zu weitaus mehr fähig.
Makahiki gewann im letzten Jahr das japanische Derby und anschließend in Frankreich den Prix Niel,
enttäuschte dann aber im
Prix de l’Arc de Triomphe 2016.
In diesem Jahr hat er noch kein Rennen gewinnen können,
verriet bei seinem 5. Platz beim Tenno Sho (Autumn) aber immerhin aufsteigende Form.
Fester Boden käme dem Deep Impact-Sohn sicherlich entgegen.
Cheval Grand holte im letzten Jahr, nach dem Gewinn des Copa Republica Argentina,
beim Japan Cup den 3. Platz und wurde im April diesen Jahres Zweiter beim Tenno Sho (Spring).
Aus einer Pause kommend endete er jüngst im Kyoto Daishoten knapp geschlagen auf Rang 3.
Bislang hat der Heart's Cry-Sohn noch kein Gruppe-I-Rennen gewinnen können,
unterschätzen sollte man ihn aber nicht.
Rainbow Line war das einzige Pferd das beim Tenno Sho (Autumn) einigermaßen
mit Kitasan Black und Satono Crown mithalten konnte.
Der Vierjährige, der bei dreizehn Starts erst ein Rennen gewonnen hat,
wurde letztes Jahr immerhin Zweiter im St Leger.
Sollte der Boden beim Japan Cup weich sein, steigen seine Chancen.
Sounds Of Earth ging beim letztjährigen Japan Cup als Zweiter über die Linie,
war danach im Arima Kinen und Dubai Sheema Classic allerdings ohne Chance,
auch seinen Auftritt am 9. Oktober im Kyoto Daishoten beendete er abgeschlagen auf Platz 13.
Last Impact wurde beim
Japan Cup 2015
Zweiter und belegte beim Dubai Sheema Classic 2016 den 3. Platz vor Higland Real und
dem Derbysieger von 2014
One And Only. Beide Hengste schafften es seither
jedoch nie mehr unter die Ersten 5.
Die Pferde, die aus dem Ausland angereist sind, haben rein statistisch gesehen keine guten Karten,
nicht ein ausländischer Starter hat es in den letzten elf Jahren beim Japan Cup unter die ersten Drei geschafft.
Neben dem ungewohnt harten und schnellen Geläuf der Rennstrecke in Tokio,
befinden sich die europäischen Pferde am Ende einer langen Saison, während die japanischen Pferde,
nach einer Sommerpause, ausgeruht ins Rennen gehen.
Finanziell kann sich die Reise nach Japan dennoch lohnen, so wurden die üppigen Bonuszahlungen
für ausländische Pferde gerade erst verdoppelt, selbst auf dem 8. Platz bekommt man noch ein Preisgeld von 150.000 Euro.
Guignol erhielt durch den Gewinn des
Großen Preis von Baden 2017
automatisch eine Einladung zum Japan Cup.
Am 1. November stellte er seine Klasse erneut unter Beweis,
verteidigte seinen Titel beim Großen Preis von Bayern in einem stark besetzten Feld.
Der Cape Cross-Sohn läuft seine Rennen grundsätzlich von der Spitze,
was ihn beim Japan Cup in Konflikt mit dem ebenfalls gerne führenden Kitasan Black bringen könnte.
Iquitos nahm bereits letztes Jahr am Japan Cup teil, belegte dort den 7. Platz,
nur etwas mehr als eine halbe Länge hinter dem Zweitplatzierten Sounds Of Earth.
In diesem Jahr wurde er gleich dreimal von Guignol bezwungen,
im GP der Badischen Wirtschaft, GP von Baden und GB von Bayern reichte es jeweils nur zum 2. Platz.
Dass der Adlerflug-Sohn mit der internationalen Spitze mithalten kann bewies er jüngst mit Rang 7 im
Prix de l’Arc de Triomphe 2017.
Die schnell gelaufenen Rennen in Japan sollten Iquitos in die Karten spielen,
er ist allerdings eines von zahlreichen Speedpferden im Feld,
was eine freie Passage schwierig machen könnte.
Idaho kann ähnlich stark wie Iquitos eingeschätzt werden, zumindest wenn man vom Einlauf im Arc ausgeht,
wo Idaho eine Nasenlänge hinter Iquitos die Ziellinie passierte.
Der von Aidan O'Brien trainierte Galileo-Sohn hatte beim
Epsom Derby 2016
den 3. Platz belegt, wartet allerdings noch auf seinen ersten Treffer bei einem Gruppe-I-Rennen.
An internationaler Erfahrung mangelt es ihm jedenfalls nicht,
er hat bereits in fünf verschiedenen Ländern Rennen bestritten,
er wird am Sonntag von Ryan Moore geritten.
Boom Time ist ein Gast aus Australien, der Ende Oktober den Caulfield Cup
als 50:1 Außenseiter gewinnen konnte. Im
Melbourne Cup 2017
kam der sechs Jahre alte Hengst allerdings nicht über den 15. Platz hinaus.
Sein Trainer David Hayes hatte 1990 den Japan Cup mit Better Loosen Up gewonnen.
Der
Japan Cup
wird seit 1981 auf der Rennbahn in Tokio-Fuchu ausgetragen, er
gehört zu den höchstdotierten Pferderennen der Welt.
Der Kurs ist hügelig. Auf der knapp 500 Meter langen Zielgeraden
muss auf den 225 Metern ein Höhenunterschied von zwei Metern überwunden werden.
Alkaased (Frankie Dettori) konnte 2005 als letztes ausländisches
Pferd den Japan Cup gewinnen.
Der Japan Cup findet sonntags um 7:40 Uhr (MEZ) statt.
Ein
Replay des Rennens, bei dem das Ergebnis nicht vorher eingeblendet wird, stellt
Horse Racing Japan
zur Verfügung. In der Zeile Japan Cup muss man den Video Button anklicken.