GP Baden 2019

Großer Preis von Baden 2019

1. September 2019 - 2.400 Meter, Gruppe 1, Iffezheim -- Boden: gut

  Pl. Abst.
Alter Kg Trainer Jockey Quote  
  1.
Ghaiyyath 4 60,0 C.Appleby W.Buick 3.3  
  2. 14 Donjah 3 55,0 H.Grewe L.Delozier 20.0  
  3. 4 1/4 Laccario 3 56,5 A.Wöhler E.Pedroza 2.8  
  4. 4 1/2 Colomano 5 60,0 M.Klug M.Pecheur 34.9  
  5. 2 Accon 3 56,5 M.Klug J. Palik 17.4  
  6. 4 Akribie 3 55,0 M.Klug M.Seidl 27.0  
  7. 6 1/2 Amiro 3 56,5 M.Figge A.Pietsch 43.1  
  8. 28 Ashrun 3 56,5 A.Wöhler O.Peslier 6.3  
  9. 1/2 Communique 4 60,0 M.Johnston J.Fanning 5.9  

Vorbericht vom 29. August 2019

Für Derbysieger Laccario ist der 147. Große Preis von Baden so etwas wie seine Meisterprüfung, jetzt wird sich zeigen, ob er auf internationalem Parkett mithalten kann. Nun muss er nicht nur seine gleichaltrigen deutschen KonkurrentInnen in Schach halten, sondern vor allem die beiden auf internationalem Niveau erprobten englischen Gäste Ghaiyyath und Communique. Unmöglich erscheint dies nicht, doch sind mehrere Starter kaum realistisch einzuschätzen, was Deutschlands bedeutendstes Pferderennen zu einem sehr spannenden Ereignis macht.

Laccario geht als Favorit in den Großen Preis von Baden. Verständlich, wenn man bedenkt, dass er in diesem Jahr alle vier Starts souverän gewann, zuletzt auch das Union-Rennen und das Deutsche Derby. Der dreijährige Ittlinger gilt als großer deutscher Hoffnungsträger, ein Vergleich mit älteren Pferden steht allerdings noch aus. Die Hengste, die im Derby direkt hinter ihm einliefen, rissen in ihren anschließenden Rennen gegen ältere Pferde bislang keine Bäume aus, weshalb das Leistungsvermögen Laccarios nicht seriös einzuschätzen ist. Die Art seiner Auftritte und sein "Turbo" auf der Zielgeraden waren bislang zumindest äußerst beeindruckend.

Ghaiyyath vertritt im Großen Preis von Baden sicherlich die höchste Qualität, doch musste er immer wieder lange Unterbrechungen verkraften und kommt auch in Iffezheim aus einer Rennpause seit März. Schon als Zweijähriger machte der Dubawi-Sohn mit dem Gewinn der Autumn Stakes auf sich aufmerksam, konnte anschließend ein Jahr nicht starten, um sich dann auf Anhieb im Prince d'Orange durchzusetzen. Nach einer erneuten siebenmonatigen Pause gewann er im April dieses Jahres den renommierten Prix d'Harcourt und belegte kurz darauf im Prix Ganay, als haushoher Favorit, nur den 3. Platz. Wie gut der von Charlie Appleby in Newmarket trainierte Godolphin-Hengst die erneute Rennpause verkraftet hat, ist schwer zu sagen, bislang hatte er mit längeren Pausen jedenfalls keine Probleme und sollte in Bestform nur schwer zu bezwingen sein.

Communique, aus dem englischen Stall von Mark Johnston, verfügt als vierjähriger Hengst schon über die Erfahrung von zweiundzwanzig Rennen, die letzten acht bestritt er auf Gruppe-Ebene. Zweimal gewann er in diesem Jahr in Newmarket Gruppe-II-Rennen, wurde Anfang August im Grossen Preis von Berlin nur vom Seriensieger French King bezwungen, blieb dort aber vor dem Dubai Sheema Classic-Sieger Old Persian und der gesamten deutschen Konkurrenz.

Donjah startete letztes Jahr fulminant in ihre Karriere, ließ die besten deutschen zweijährigen Hengste reihenweise stehen und galt, obwohl eine Stute, über Winter als Favoritin auf den Sieg im Deutschen Derby. Verletzungsbedingt musste ihr Saisondebüt immer wieder verschoben werden. Ihren ersten Start absolvierte sie nach neunmonatiger Rennpause am 4. August dann gleich im Preis der Diana, wo ihr 6. Platz den Umständen entsprechend befriedigend ausfiel. Wie gut Donjah wirklich ist und ob sie nach dem Aufbaustart zu alter Form finden wird, ist realistisch nicht zu beurteilen. Sollte die Teofilo-Tochter jedoch an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen können, ist der ausgeruhten Stute auch im Preis von Baden einiges zuzutrauen.

Ashrun ist ein dreijähriger Hengst, der in diesem Jahr bei drei Starts ungeschlagen blieb. Ende Juni hatte er den Derby-Trial in Hannover gewonnen, war dann aber nicht für das Deutsche Derby nachgenannt worden. Stattdessen entschied man sich für einen Start im Prix Valparaiso de Reux in Deauville, einem Gruppe-III-Rennen über 2.500 Meter, das er ebenfalls gewann. Für den, wie Laccario, von Andreas Wöhler vorbereiteten Authorized-Sohn ist der Große Preis von Baden das erste Kräftemessen mit den Besten seines Gewerbes.

Akribie unterlag im Vorjahr auf der Rennbahn in Iffezheim im Preis der Winterkönigin nur mit einer halben Länge und ging nach dem Gewinn des Berliner Diana-Trials als Mitfavoritin in den Preis der Diana. Ihren dortigen 5. Platz sollte man nicht überbewerten, der Rennverlauf war für sie alles andere als günstig. Die Reliable Man-Tochter aus dem Gestüt Röttgen hat in diesem Jahr erst drei Rennen absolviert. Sie könnte die Value-Wette dieses Rennens sein, denn ihre Leistungsstärke ist kaum realistisch einzuschätzen, dennoch ist sie am Wettmarkt zu sehr hohen Quoten zu haben.

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Accon hat, obwohl erst drei Jahre alt, bereits elf Rennen bestritten, wobei der Beginn seiner Karriere eher enttäuschend verlief. Der Durchbruch gelang im Juni mit dem Gewinn des Iffezheimer Frühjahrs-Preises, den er mit einem 4. Platz im Deutschen Derby und zuletzt Rang 2 im Fritz Henkel Stiftung-Rennen bestätigen konnte. Der Camelot-Sohn ist in der Spitze des deutschen Galopprennsports angekommen, zu einem Sieg auf Gruppe-I-Ebene fehlen ihm aber wohl die Mittel.

Colomano war nach seinem Sieg im Kölner Union-Rennen als Favorit ins Deutsche Derby 2017 gegangen, wo er verletzungsbedingt keine Chance hatte. Im selben Jahr lief er auch im Großen Preis von Baden auf einen starken 3. Platz, konnte danach aber nie mehr an seine starken Leistungen als Dreijähriger anknüpfen. Seinen letzten Start beendete er im August im Fritz Henkel Stiftung-Rennen hinter Accon und Oriental Eagle. Colomano ist das einzige Pferd im Feld, das bereits am Preis von Baden teilgenommen hat, an einem guten Tag kann er gefährlich werden.

Amiro endete im diesjährigen Deutschen Derby als völliger Außenseiter auf dem vorletzten Platz und wird auch in diesem Gruppe-I-Rennen keine Chance haben. Es fragt sich, warum man ihm diese Enttäuschung antut.

Der Große Preis von Baden wird seit 1858 in Iffezheim ausgetragen. Der Sieger erhält einen Startplatz im Breeders' Cup Turf und Japan Cup.

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