Prix d'Amérique 2025

26. Januar 2025 - Trabfahren, 2.700 Meter, Paris-Vincennes

Vorbericht vom 9. Dezember 2024

Zwei Qualifikationsrennen zum Prix d'Amérique 2025 sind gelaufen und nur eines scheint bislang festzustehen, im wichtigsten Trabrennen der Welt wird es diesmal keinen klaren Favoriten geben. Nachwuchshengste wie Jushua Tree sollten gute Chancen haben und auch in Schweden hegt man endlich wieder berechtigte Hoffnungen.

Idao de Tillard gewann nicht nur den Prix d'Amérique 2024 klar und hochverdient, er siegte anschließend auch im Prix de France und Prix de Séléction. Doch dieser Serie von neun Siegen folgte im Frühjahr ein Bruch. Von seinen letzten sieben Rennen konnte der sechsjährige Severino-Sohn nur noch eines gewinnen, auch im Prix du Bourbonnais reichte es am 8. Dezember nur zu Platz acht. Trainer Thierry Duvaldestin hatte bereits vor diesem Rennen gewarnt, noch sei Idao de Tillard nicht auf dem Stand, wie zu diesem Zeitpunkt vor einem Jahr. Ob der Titelverteidiger erneut als Favorit in den Amérique gehen wird, erscheint derzeit jedenfalls fraglich.

Jushua Tree wird in Frankreich schon seit längerem als kommender Amérique-Sieger gehandelt, nicht nur, weil sein Startrainer Jean-Michel Bazire über ihn sagte, er sei das beste Pferd, das er je trainiert habe. Der fünf Jahre alte Sohn von Bold Eagle schien in seiner Altersklasse lange unschlagbar zu sein, wurde am 15. September im Critérium des 5 Ans aber überraschend klar von Josh Power bezwungen. Zu Beginn des Pariser Winter-Meetings präsentierte sich Jushua Tree aber wieder in gewohnter Manier, bezwang seine Altersgenossen, inklusive Josh Power, im Prix Marcel Laurent und danach auch im Prix Doynel de Saint-Quentin. Nahziel ist der Gewinn des Prix Ténor de Baune am 22. Dezember und dann natürlich der Prix d'Amérique 2025 gegen ältere Gegner.

Josh Power hat sich gegen ältere Gegner bereits bewährt, setzte sich gegen diese gerade im Prix du Bourbonnais durch und sicherte sich damit auch seinen Platz im Prix d'Amérique. Der fünfjährige Offshore Dream-Sohn aus dem Stall von Sébastien Ernault hatte gegen seinen Altersgenossen Jushua Tree zumeist einen schweren Stand, konnte aber das Critérium des 4 Ans und 5 Ans gewinnen. Vor seinem Start im Amérique wird er sich vermutlich erneut mit Jushua Tree im Prix Ténor de Baune messen.

Horsy Dream gewann in diesem Jahr nacheinander den Prix de l'Atlantique, den Elitloppet, den Prix René Ballière und den Åby World Grand Prix, was ihn normalerweise zu einem ganz heißen Amérique-Anwärter machen würde. Allerdings zog sich Horsy Dream im Oktober eine Beinverletzung zu, die ihn für einige Zeit von der Rennbahn fernhalten wird. Ob ein Start im Prix d'Amérique 2025 überhaupt möglich sein wird, bleibt abzuwarten.

Go On Boy ist eigentlich eher als starker Sprinter bekannt, machte aber auch im letztjährigen Amérique auf sich aufmerksam, wo er knapp geschlagen auf dem vierten Platz endete. Der achtjährige Hengst kommt in den großen Rennen immer für einen Sieg in Frage, gewann erst im Oktober das Finale des UET Elite Circuit in Paris-Vincennes. Er wird am 29. Dezember im Prix de Bourgogne die Vorbereitung auf den Prix d'Amérique beginnen.

Izoard Védaquais wird ausgeruht in das Pariser Winter-Meeting starten, hat seit Juni kein Rennen mehr bestritten. Als sechsjähriger Hengst stand er zumeist im Schatten seines großen gleichaltrigen Konkurrenten Idao de Tillard, dem er sich oft beugen musste. Doch wird der Bird Parker-Sohn von seinem Trainer und Besitzer Philippe Allaire behutsam aufgebaut und kann in diesem Winter womöglich den ganz großen Durchbruch schaffen.

Hussard Du Landret ist ein Hengst, dem immer ein Sieg in einem großen Rennen zuzutrauen ist. Er gewann bereits das Critérium des 5 Ans, den Prix de Bretagne oder im Februar den Prix de Paris. Seine Ergebnisse seit Februar waren allerdings äußerst dürftig, weshalb man ihn am 11. November mal wieder unterschätzte. Doch der siebenjährige Bird Parker-Sohn zeigte sich in Paris erneut von seiner Schokoladenseite, verteidigte seinen Titel im Prix de Bretagne und kann sich nun gediegen auf den Amérique vorbereiten, soll nach Platz zwölf im Prix du Bourbonnais auch noch (geschont) den Prix de Bourgogne bestreiten.

San Moteur ist Schwedens Hoffnung, erstmals seit 2018 wieder einen Amérique-Sieg nach Skandinavien zu holen. Dass der sieben Jahre alte von Björn Goop trainierte Panne De Moteur-Nachkomme auf der für schwedische Verhältnisse weiträumigen Bahn in Paris-Vincennes erfolgreich sein kann, hatte er bereits im letzten Jahr mit dem Gewinn des Prix du Bourbonnais bewiesen. Aus einer Pause seit Ende September kommend, bestätigte San Moteur dies auch in diesem Jahr, verpasste den Sieg im Prix de Bretagne gegen Hussard Du Landret nur um einen kurzen Kopf. Er wird jetzt in seiner schwedischen Heimat auf den Prix d'Amérique 2025 vorbereitet, und soll zum Prix de Belgique am 12. Januar nach Paris zurückkehren.

Hokkaido Jiel ist ein ähnlicher Fall wie Hussard Du Landret, auch er wird immer wieder gerne unterschätzt, dabei hatte er im Amérique 2024 den zweiten Platz belegt. Nach dieser Überraschung schaffte es der spurtstarke Siebenjährige in den folgenden neun Starts nur noch einmal in die Platzierung, war im Prix du Bourbonnais aber punktgenau zur Stelle, ergatterte sich Platz drei und einen erneuten Startplatz im Prix d'Amérique.

Hooker Berry absolvierte in diesem Jahr bereits bemerkenswerte sechzehn Rennen, konnte von diesen jedoch nur eines gewinnen. Seine Formkurve stieg zum Ende des Jahres an, einem dritten Platz im Finale des UET Elite Circuit folgte Rang drei im Prix de Bretagne. Der siebenjährige Hengst hatte den Prix d'Amérique 2023 gewonnen, konnte danach aber nur noch selten auf sich aufmerksam machen. Immerhin schaffte er es im letztjährigen Amérique auf den sechsten Platz.

Ampia Mede SM wurde im Prix d'Amérique 2023 hinter Hooker Berry Zweite und gewann anschließend den Prix de France und Prix de Paris. Seit Juni 2023 wartet die von Fabrice Souloy trainierte Italienerin jedoch auf einen Sieg, im Amérique 2024 landete sie auf Platz sieben. Auch in diesem Winter-Meeting lief sie bislang enttäuschend, hatte im Finale des UET Elite Circuit, im Prix de Bretagne und im Prix du Bourbonnais nichts mit der Entscheidung zu tun. Allerdings muss sich die Ganymède-Tochter auch erst im Prix d'Amérique in Topform präsentieren.

Emeraude de Bais wird nach ihrem zweiten Platz im Prix du Bourbonnais erneut im Prix d'Amérique laufen, eine Sache, die ihr vor zwei Jahren wohl niemand zugetraut hätte. Die zehnjährige Stute, die erst spät in ihrer Karriere zu Höchstleistung fand, liebt weite Distanzen und schnelle Rennen, in denen sie ihren Speed ausspielen kann. Völlig chancenlos wird sie im Amérique nicht sein.

Just Love You brachte es in Rennen gegen ihre fünfjährigen Altersgenossen in diesem Jahr mehrfach auf Quoten von über 100:1, begab sich ab September aber auf einen erstaunlichen Höhenflug, der mit der Teilnahme am Amérique vorläufig seinen Höhepunkt finden wird. Im Critérium des 5 Ans belegte die Love You-Tochter hinter Josh Power und Jushua Tree den dritten Rang, ergatterte anschließend im Prix de Bretagne überraschend den vierten Platz und damit auch ihren Startplatz im Prix d'Amérique 2025. Im Prix du Bourbonnais wurde sie defensiv eingesetzt, wird erst wieder im Prix Tenor De Baune ihr ganzes Können zeigen.

Fakir de Mahey ging als 100:1 Außenseiter in den Prix du Bourbonnais, übernahm dort relativ früh die Führung und rettete sich im Ziel hauchdünn auf den vierten Rang, hat damit überraschend einen Platz im Prix d'Amérique sicher. Für den neunjährigen, startschnellen Hengst wird dies der Höhepunkt seiner Karriere sein, bislang nahm er erst einmal an einem Gruppe-I-Rennen teil, wurde im Februar Zwölfter im Prix de Paris.

Langzeitquoten auf den Prix d'Amérique 2025 findet man bei Racebets.



Amérique Livestream: LeTrot



Der mit einer Million Euro dotierte Grand Prix d'Amérique gilt als das wichtigste Trabrennen der Welt, in seiner Siegerliste befinden sich alle großen Traber der vergangenen einhundert Jahre. Seit diesem Winter qualifizieren sich erstmals die vier Erstplatzierten der sogenannten B-Rennen (Prix de Bretagne, Prix du Bourbonnais, Prix de Bourgogne, Prix de Belgique) direkt für den Prix d'Amérique.