Frankreich
Frankreich zählt zu den ganz großen Nationen im Pferderennsport. Es ist kein
Zufall, dass hier die beiden wichtigsten und prestigeträchtigsten
Pferderennen der Welt ausgetragen werden, der
Prix de l'Arc de Triomphe
für die Galopper und der
Prix d'Amerique für die Traber. Des Weiteren
sind die Franzosen die einzigen, die bei Hindernisrennen mit
Großbritannien und Irland mithalten können. So stellt Frankreich
mit seinem hochqualitativen Galopp-, Trab- und Hindernisrennen
das ausgeprägteste und kompletteste Angebot im Pferderennsport.
Außerdem haben die Franzosen mit dem Trabreiten auch noch eine ganz
eigene Form des Pferderennens zu bieten.
Galopprennen - Le plat
239 kleine und große Galopprennbahnen gibt es in Frankreich, auf denen im Jahr mehr als 6.500
Rennen stattfinden. Alleine die sechs wichtigsten Rennbahnen des Landes
(Longchamp, Auteuil, Saint-Cloud, Chantilly, Maisons-Laffitte und
Deauville) sind so gut gebucht, dass auf einer von ihnen nahezu täglich
Galopprennen besucht werden können. Da in Frankreich die Gewinnsummen vergleichsweise hoch
sind, kommen dort Pferde aus ganz Europa, vorzugsweise auch aus Deutschland, an den Start.
Den französischen Galopprennen wird nachgesagt äußerst taktisch und langsam
gelaufen zu werden, was eine Einschätzung ausländischer Starter erschwert.
Seit 1776 finden in Frankreich Pferderennen statt. Der 1836
erstmals ausgetragene
Prix du Jockey Club
zählt als französisches Derby noch heute zu den
bedeutendsten Rennen Frankreichs. Zu diesen gehören neben dem ebenfalls in
Chantilly stattfindenden
Prix de Diane für dreijährige Stuten auch der
Grand Prix de Paris. Höhepunkt des Jahres ist aber die inoffizielle
Weltmeisterschaft des Galoppsports, der
Prix de l'Arc de Triomphe.
Dieses berühmteste Flachrennen der Welt wird jedes Jahr am ersten
Sonntag im Oktober über die klassische Distanz von 2.400 Metern in
Paris-Longchamp ausgetragen
und symbolisiert gleichzeitig das nahende Ende der
"Flachsaison".
Hindernisrennen - L'obstacle
Eine lange Tradition haben in Frankreich auch die Hindernisrennen. Schon 1874 fand
auf der Bahn in Auteuil der erste
Grand Steeple-Chase de Paris statt.
Dieses Jagdrennen gilt noch heute wegen seiner Tradition, seines
Preisgeldes und seiner außerordentliche Distanz von 5.800 Metern als das
bedeutendste französische Hindernisrennen. Das wichtigste Hürdenrennen des Landes,
das
Grande Course de Haies d'Auteuil über 5.100 Meter, findet
ebenfalls in Auteuil statt. 1947 gelang es dem Sieger dieses Rennens, Le Paillon, anschließend auch
den Prix de l'Arc de Triomphe zu gewinnen.
In Auteuil, einem Stadtteil von Paris,
finden ausschließlich Hindernisrennen statt. Mit rund 39
Veranstaltungen im Jahr ist der
Auteuil Hippodrome wohl der belebteste Hinderniskurs der
Welt. Dennoch haben Hindernisrennen in Frankreich nie die gleiche
Popularität wie in Großbritannien oder Irland erreicht. So gehen auch
nur wenige britische und irische Pferde beim Grand Steeple-Chase de
Paris an den Start.
Trabrennen - trot
Frankreich
ist auch eine große Traber Nation, täglich finden im ganzen Land
Trabrennen statt. An jedem letzten Sonntag im Januar kommen die besten
Trabrennpferde (Troter) der Welt nach Paris, um sich beim bedeutendsten
Trabrennen der Welt zu messen, dem
Prix d’Amerique.
Seit 1920 wird
dieser in
Paris-Vincennes über eine Strecke von 2.700 Meter ausgetragen. Im
Verlauf des Plateau de Gravelle genannten Kurses ist ein Anstieg zu
überwinden, was ihn besonders anspruchsvoll macht und von Pferd und
Fahrer alles abverlangt.
Zwei Wochen nach dem Prix d'Amérique kommt es an
selber Stelle zum
Prix de France, dem zweitwichtigsten Trabrennen Frankreichs. Dieses Rennen wird
auch als Revance für den Prix d'Amérique bezeichnet. Über die 600 Meter kürzere Distanz nehmen jedes Jahr
die besten Pferde Europas teil. Als letzte der drei großen Prüfungen folgt, ebenfalls auf dem Hippodrome Paris-Vincennes,
der
Prix de Paris.
Dieses Trabrennen über 4.125 Meter zieht die besten Steher Europas an.
Trabreiten - Le trot monté
Das Trabreiten ist eine besondere Form des Trabens, die fast nur in
Frankreich und Belgien ausgeübt wird. Während beim Traben normalerweise
ein im Sulky sitzender Fahrer vom Pferd gezogen wird, sitzt beim
Trabreiten ein Jockey im Sattel des trabenden Pferdes. Diese Art des
Trabens ist zwar nicht so populär wie die mit Sulky, findet in
Frankreich aber dennoch große Beachtung. Die Krönung des Trabreitsports
ist der
Prix de Cornulier, der immer eine Woche vor dem Prix
d'Amérique, am vorletzten Sonntag im Januar, im Hippodrom von
Paris-Vincennes über 2.700 Meter ausgetragen wird.