Grand Prix d’Amérique
Der Prix d’Amérique gilt als das bedeutendste Trabrennen der Welt.
Er wird jedes Jahr am letzten Sonntag im Januar auf der Trabrennbahn
Paris-Vincennes über eine Strecke von 2.700 Metern vor 40.000 Zuschauern ausgetragen.
Achtzehn Pferde, die älter als vier und jünger als zwölf Jahre sein müssen und nicht kastriert sein dürfen,
kämpfen um ein Preisgeld von einer Million Euro, von dem der Sieger die Hälfte erhält.
Automatisch für den Prix d’Amérique qualifiziert sind die drei Erstplatzierten der vier Vorbereitungsrennen,
der sogenannten "B-Rennen" (Prix de Bretagne, Prix du Bourbonnais, Prix de Bourgogne, Prix de Belgique),
die ebenfalls in Paris-Vincennes stattfinden. Startplätze erhalten auch die Sieger
des Criterium Continental (für vierjährige Pferde) und des
Prix Tenor de Baune (für fünfjährige Pferde).
Die weiteren Teilnehmer werden anhand ihrer gewonnenen Preisgelder ermittelt.
Um nicht benachteiligt zu werden, bekommen jüngere Pferde hierbei einen Bonus auf ihre Gewinnsumme angerechnet
(Vierjährige + 30 Prozent, Fünfjährige + 20 Prozent, Sechsjährige + 10 Prozent).
1920 wurde der Prix d’Amérique erstmals veranstaltet, um den US-Amerikanern für ihr Eingreifen
in den 1. Weltkrieg zu danken. Ursprünglich führte die Rennstrecke über 2.500 Meter,
später auch über 2.850 Meter, seit 1994 beträgt die Distanz 2.700 Meter.
Der mittlerweile verstorbene
Qurasi war das erfolgreichste Pferd beim Prix d’Amérique.
Zwischen 1986 und 1990 gewann der legendäre französische Hengst das Rennen viermal. Auch Uranie,
Roquépine und Bellino II siegten dreimal.
Die schnellste Zeit im Prix d’Amérique lief 2021 der französische Hengst Face Time Bourbon mit 1:10,8.
Jean-René Gougeon, der "Papst von Vincennes", konnte das Rennen als Fahrer achtmal gewinnen,
auch als Trainer war er fünfmal erfolgreich.
Die Trabrennbahn
Hippodrôme de Vincennes liegt in einem Stadtwald im Südosten von Paris,
sie wurde 1863 unter dem Namen "Hippodrôme du Plateau de Gravelle" erbaut. Bis auf das
Saint-Léger des Trotteurs, das traditionell in Caen veranstaltet wird, finden alle großen
französischen Trabrennen in Vincennes statt.
Der zwei Kilometer lange Rundkurs hat auf seiner Gegengeraden, etwa 1.000 Meter vor dem Ziel,
einen Anstieg, der die Strecke besonders anspruchsvoll macht. Dieser Anstieg wird auf
der Zielgeraden durch ein leichtes Gefälle ausgeglichen.
So wie die bedeutenden Vorbereitungsrennen des Prix d’Amérique, tragen auch mehrere
große in Vincennes ausgetragene Rennen die Namen von Ländern und Regionen. Zwei
Wochen nach dem Prix d’Amérique kommt es zu einer Art Revance,
wenn es im Prix de France über eine Strecke von 2.250 Meter geht. Weitere zwei Wochen später
wird beim Prix de Paris der beste Steher über die Distanz von 4.150 Metern gesucht.
Bold Eagle gelang es 2017, erstmals nach 41 Jahren, alle drei Rennen hintereinander zu gewinnen.
Permit (1953) und Abano As (2003) sind die beiden einzigen deutschen Pferde, die den Prix d’Amérique gewinnen konnten.
Der legendäre Hamburger Charlie Mills gewann das Rennen als Fahrer zwischen 1937 und 1957 viermal.
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Die Sieger: