Kentucky Derby
Das Kentucky Derby ist das bedeutendste Galopprennen der Vereinigten Staaten von
Amerika. Seit 1875 wird der so genannte „Run for the Roses“ jedes Jahr am ersten
Samstag im Mai auf der Sandbahn von Churchill Downs im
amerikanischen Louisville, Kentucky über 2.012 Meter ausgetragen. Das Kentucky Derby
ist das erste Rennen der US-amerikanischen Triple-Crown-Serie, die zwei Wochen
danach mit den
Preakness Stakes fortgesetzt und weitere drei Wochen später
mit den
Belmont Stakes abgeschlossen wird.
In Nordamerika kennt man das Kentucky Derby als „The most exciting two minutes in sports“.
Über 150.000 Zuschauern vor Ort und Millionen an den Fernsehgeräten verfolgen es jedes
Jahr. Es ist zudem auch ein populärer gesellschaftlicher Anlass, bei dem sich viele
prominente Persönlichkeiten einfinden. 1987 reiste sogar die englische Königin an,
um sich, wie sie sagte, einen Jugendtraum zu erfüllen.
Den Beinamen „Run for the Roses“ trägt das Kentucky Derby, weil dem Sieger des
Rennens seit 1896 ein Band aus 554 roten Rosen umgehängt wird. Rote Rosen sind
seither auch das Symbol des Kentucky Derbys.
2013 wurde ein Qualifikationssystem eingeführt mit dem die zwanzig
startberechtigten Pferde des Kentucky Derbys ermittelt werden.
Hatten sich die Pferde zuvor über ihre Gewinnsummen aus 185 festgelegten Rennen qualifiziert,
werden seit 2013 nur noch 36 Qualifikationsrennen abgehalten.
Die 36 Rennen werden auf verschiedenen Bahnen in den USA ausgetragen,
finden aber auch in Kanada, England, Irland, Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten statt.
Die jeweils vier bestplatzierten Pferde eines Rennens bekommen Punkte. Die Pferde, die am Ende die
meisten Punkte
aufzuweisen haben, erhalten einen Startplatz im Kentucky Derby. Pferde, die eines
der folgenden Rennen gewinnen, sind automatisch qualifiziert, da es für einen Sieg
einhundert Punkte gibt:
Louisiana Derby, UAE Derby (Dubai), Florida Derby, Wood Memorial, Blue Grass Stakes,
Santa Anita Derby, Arkansas Derby.
Die Geschichte des
Kentucky Derbys:
Im Jahr 1873 kehrte Meriwether Lewis Clark,
der Enkelsohn des berühmten
Forschungsreisenden William Clark,
von einer Reise aus Europa zurück,
bei der er das
Epsom Derby
und den gerade gegründeten Pariser
Jockey Club besucht hatte.
Davon begeistert, beschloss er den Louisville Jockey Club zu gründen,
mit dem Ziel auch in Amerika ein Weltklasserennen auszurichten. Das dazu benötigte Land
bekam er von seinen Verwandten John und Henry Churchill geschenkt, weshalb die
daraufhin neu entstandene Rennbahn fortan im Volksmund „Churchill Downs“ genannt wurde.
Am 17. Mai 1875 wurde vor 10.000 Zuschauern das erste Kentucky Derby mit
fünfzehn dreijährigen Pferden ausgetragen. Der erste Sieger hieß Aristides, der später auch
bei den Belmont Stakes Zweiter wurde. Die Distanz betrug zu Beginn noch 2.423 Meter,
so wie beim Epson Derby, erst 1896 wurde die Strecke auf die noch heute gültige
Distanz von 2.012 Meter verkürzt.
1892 siegte im Alter von 15 Jahren der später berühmt gewordene afroamerikanische
Jockey
Alonzo "Lonnie" Clayton auf Azra. Er ist damit der bis heute jüngste
Jockey, der das Kentucky Derby gewinnen konnte.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die Besitzer ihre Derbysieger bei den kurz
darauf stattfindenden Preakness Stakes in Baltimore und den Belmont Stakes in
New York laufen zu lassen, bei denen es damals die höchsten Preisgelder zu verdienen gab.
Sir Barton war 1919 das erste Pferd, das alle drei Rennen gewinnen konnte. Angelehnt an die
britische Triple Crown nannte man die drei Rennen ab den 1930er Jahren
Triple-Crown-Serie. Aufgrund der geringen Zeit von nur fünf Wochen, in denen die
drei Rennen der
US-Triple-Crown-Serie (Kentucky Derby – 2.012 m,
Preakness Stakes – 1.910 m, Belmont Stakes – 2.414 m) ausgetragen werden, ist
es gerade für dreijährige Pferde eine besondere Leistung, alle
drei Rennen zu gewinnen. Dies gelang bisher fünfzehn Hengsten, zuletzt
American Pharoah 2015 und Justify 2018.
Im Jahr 2015 wurde auch ein neuer Besucherrekord aufgestellt,
170.513 Zuschauer kamen auf die Rennbahn in Churchill Downs.
2021 gewann Bob Baffert das Kentucky Derby zum siebten Mal, ist seither alleiniger Rekordhalter unter den Trainern.
Unter den Pferden, die die Triple Crown gewinnen konnten, befindet sich auch der
legendäre Hengst
Secretariat, den viele für das beste amerikanische Pferd aller
Zeiten halten. 1973 lief Secretariat mit 1:59.40 Minuten die bis heute gültige
Rekordzeit im Kentucky Derby. Bisher schafften es überhaupt nur zwei Pferde
das Kentucky Derby unter zwei Minuten zu beenden.
Weitere Informationen zu
Pferderennen in den Vereinten Staaten
Die Siegerliste:
*2019 - Sieger Maximum Security wurde disqualifiziert
*2021 - Sieger Medina Spirit wurde nachträglich disqualifiziert