USA
Auch in den Vereinigten Staaten werden das ganze Jahr über jeden Tag mehrere
Rennveranstaltungen ausgetragen. Dies gilt sowohl für Galopp-
als auch für Trabrennen. Das wahrscheinlich beste Pferd aller Zeiten, der
1917 geborene Man o' War stammte aus amerikanischer Vollblutzucht,
genauso wie Cigar, das vielleicht berühmteste.
Bereits im Jahre 1665 wurde in New York die erste Pferderennbahn
eröffnet, 1890 waren es bereits 319 Rennbahnen. Durch ein landesweites
Glücksspielverbot auf den Bahnen, zu Beginn des 20sten Jahrhunderts,
sank ihre Zahl jedoch schnell auf nur noch 25. Nach dem 1. Weltkrieg
erholte sich der Pferderennsport in den USA dann langsam wieder,
gelangte aber erst in den 1970er Jahren zu alter Popularität.
Galopprennen
Das öffentliche Interesse der US-Amerikaner an Pferderennen gilt vor
allem den großen Galopprennen, wie dem Breeders Cup und der Trible
Crown. Der
Breeders Cup
wurde erst im Jahre 1984 ins Leben gerufen, hat sich
aber schnell zu einem der großen internationalen Rennen gemausert.
Das bedeutendste Rennen der USA ist und bleibt aber das seit 1875 auf Sand ausgetragene
Kentucky
Derby. Es bildet gleichzeit das erste Rennen der US-Trible-Crown-Serie,
bei der innerhalb von nur fünf Wochen das
Kentucky Derby (2.012 Meter),
die
Preakness Stakes (1.910 Meter) und die
Belmont Stakes (2.414 Meter) gelaufen werden.
Im Gegensatz zu den Galopprennbahnen in Europa sind die Bahnen in den
USA alle wirklich flach und haben in etwa die selbe Form. Da die Rennen
auch weniger taktisch geritten werden, als Galopprennen in Europa,
spielen die Rennzeiten eine bedeutende Rolle. Anhand der Zwischen- und
Endzeiten, die stets angegeben werden, lassen sich die Leistungen der
Pferde vergleichen.
In den USA wird sowohl auf Sand (dirt) als auch auf Turf galoppiert, im
Vergleich zu Europa aber viel häufiger auf Sandbahnen. Die gelaufenen
Distanzen sind denen in Europa und Australien ähnlich, es werden teilweise aber
auch Rennen auf sehr kurzen Strecken (bspw. 200 Meter) ausgetragen.
Die Wertigkeit der Rennen wird nicht wie in Europa durch verschiedene Klassen
ermittelt, sondern durch ihr jeweiliges Preisgeld.
Auch
Hindernisrennen gibt es in den USA, ihre Bedeutung ist im
Vergleich zu Großbritannien oder Frankreich aber gering. 1908 stellten
die USA mit
Rubio sogar ihren ersten und bislang einzigen Gewinner des
Grand National.
Jedes Jahr im Mai findet in Nashville-Tennessee das 3 Meilen lange
Iroquois Steeplechase statt. Es ist wohl das
prestigeträchtigste Hindernisrennen in Amerika. Weitere bedeutende
Jagdrennen ("Timber") sind der
Maryland Hunt Cup und der
Virginia Gold
Cup.
Trabrennen:
In den USA unterscheidet man zwei Arten von Trabrennen (harness
racing). Es gibt das "
Pacing", bei dem die Pferde im Passgang
laufen und das "
Troting", das dem in Europa üblichen Traben
entspricht. Die weitaus größere Bedeutung hat in Nordamerika das etwas
schnellere Pacing, in Europa wird dagegen ausschließlich das
Troting praktiziert.
Fast alle Trabrennen in den USA und Kanada werden über die Meile (1609
Meter) gelaufen. Pferde werden deshalb anhand ihrer Bestzeit über die Meile
klassifiziert.
Wie im Galoppsport gibt es auch im amerikanischen Trabrennen eine
Trible Crown, und zwar jeweils eine für die Pacer und eine für die
Troter.
Das mit weltweiter Bedeutung wohl bekannteste Trabrennen Nordamerikas
ist das seit 1926 für Troter ausgetragene
Hambletonian Stakes
in Meadowlands. Bei den Pacern sticht das
Little Brown Jug für
dreijährige Pferde heraus.