TUTORIAL
Einführung in die Pferdewette
- Quoten
- Festkurse und Totalisator
- Wettarten
Die Wettarten:
Sieg (Win, Vinnare, Simple Gagnant)
Das gewettete Pferd muss das Rennen gewinnen damit die Wette gewinnt.
Platz (Place, Show, Plats, Simple Placé)
Das gewettete Pferd muss Erster, Zweiter oder Dritter werden damit die Wette gewinnt.
Sind nur wenige Pferde am Start, können auch nur die ersten zwei Plätze als Platzierung gelten.
Ab wie vielen Pferden dies zutrifft ist von Land zu Land verschieden. In Deutschland
müssen mindestens sieben Pferde starten damit die ersten drei Pferde als platziert gelten
(Ab zwölf Startern gelten, abhängig vom jeweiligen Totalisator, die ersten vier Pferde als Platz).
Ausschlaggebend ist hierbei nicht, wieviele Pferde tatsächlich laufen, sondern wieviele
in der Starterangabe genannt wurden.
Bei Totalisatorwetten ergeben sich die Platzquoten aus den auf Platz gewetteten Einsätzen
der platzierten Pferde. Platziert sich ein Favorit nicht, steigen die Quoten für die anderen.
Es kann aber auch sein, dass man bei einem Favoriten, der in die Plätze läuft, nur seinen Einsatz
zurückbekommt. Bei ganz klaren Favoriten kommt es gelegentlich vor, dass die Platzquote
genauso hoch ist wie die Siegquote oder sie sogar übertrifft.
Achtung! In Großbritannien heißt die Platzwette Place, in Amerika bedeutet
Place jedoch
nur Platz 1 und 2. Eine Wette auf die Plätze 1-3 wird in Amerika
Show genannt.
Sieg/Platz (Eachway, Gagnant Placé)
Bei dieser Wette wird der Einsatz zu gleichen Teilen auf eine Sieg- und Platzwette aufgeteilt.
Sie vereinfacht lediglich das Wetten, damit nicht zwei getrennte Wetten abgegeben werden müssen.
Ita
Das gewettete Pferd muss Zweiter werden damit die Wette gewinnt. Es müssen mindestens vier Pferde starten.
Trita
Das gewettete Pferd muss Dritter werden damit die Wette gewinnt. Es müssen mindestens acht Pferde starten.
Zweierwette (Forecast, Exacta)
Bei der Zweierwette, auch Einlaufwette genannt, wird auf zwei Pferde gewettet.
Sie müssen in der richtigen Reihenfolge als Erster und Zweiter durchs Ziel gehen damit die Wette gewinnt.
Zwilling (Reverse Forecast, Quinella, Couplé Gagnant)
Hier wird auf zwei Pferde gewettet, die als Erster und Zweiter ins Ziel kommen müssen,
wobei die Reihenfolge egal ist.
Dreierwette (Tricast, Trifecta)
Bei der Dreierwette (Großer Einlauf) müssen die ersten drei Pferde in der richtigen
Reihenfolge ihres Zieleinlaufs vorhergesagt werden. Diese Wette zu treffen ist zwar
äußerst schwierig, dafür sind die Gewinne aber auch dementsprechend hoch.
Laufen Außenseiter in die Dreierwette, erhöht sich der Gewinn.
Drilling (Trio)
Beim Drilling müssen die drei ausgewählten Pferde unter den ersten
drei Pferden einlaufen, wobei deren Reihenfolge egal ist. Mindestens acht Pferde müssen
starten damit Drillings-Wetten möglich sind.
Tiercé
In Frankreich wird für ausgewählte Rennen die Tiercé-Wette angeboten.
Sie ähnelt der Dreierwette. Auch hier müssen die ersten drei Pferde in Reihenfolge benannt werden.
Im Unterschied zur Dreierwette, gewinnt man bei der Tiercé auch, wenn die Reihenfolge nicht getroffen wurde,
so wie beim Drilling. Die Auszahlungen erfolgen aus dem gemeinsamen Pool, was bedeutet,
dass, wenn man den Einlauf in Reihenfolge trifft (Ordre), der Gewinn normalerweise geringer ist
als bei der Dreierwette.
Dafür gewinnt man aber auch, wenn die Reihenfolge nicht stimmt (Désordre).
Viererwette (Superfecta)
Es müssen die ersten vier Pferde in der richtiger Reihenfolge ihres Einlaufs getroffen werden.
Dies erscheint nahezu unmöglich. Trifft man diese Wette, ist der Gewinn natürlich sehr hoch.
Trifft niemand die genaue Reihenfolge, gibt es einen Jackpott, der bei der nächsten Viererwette ausgespielt wird,
was die Wette dann umso attraktiver macht.
Die Viererwette wird in Deutschland nur in ausgewählten Rennen angeboten.
Platz-Zwilling (Couplé Place)
Es wird auf zwei Pferde gewettet, die beide unter den ersten drei Pferden einlaufen müssen.
Die Reihenfolge ihrer Platzierung ist egal.
2 aus 4 (Deux Sur Quatre)
Es werden zwei Pferde gewettet, die unter den ersten vier Pferden einlaufen müssen,
auch hier ist die Reihenfolge egal.
Anders als beim Platz-Zwilling gibt es nur eine Quote.
Es müssen mindestens zehn Pferde starten.
Multi (4 5 6 7)
Diese Wette wird vor allem in Frankreich angeboten.
Es müssen die vier Erstplatzierten eines Rennens getippt werden, die Reihenfolge des Einlaufs
ist dabei nicht von Bedeutung. Bei der Multi 4 wählt man vier Pferde aus, bei Multi 5 fünf und bei der Multi 6 sechs Pferde.
Da die Chancen, die vier Erstplatzierten zu treffen, bei sechs Pferden größer ist,
ist natürlich auch der Gewinn der Multi 6 geringer als bei der Multi 4.
TOP 6 (V6, Pick 6)
Bei dieser Wette müssen in sechs vorgegebenen oder aufeinander folgenden Rennen die
richtigen Sieger getippt werden. Unter anderen Namen gibt es diese Art der Wette auch
in den meisten anderen Ländern. Die Zahl der zu tippenden Rennen variiert bei diesen Wetten.
Placepot
Diese Wette wird in England angeboten, kann aber auch aus dem Ausland gewettet werden.
Aus den ersten sechs Rennen einer englischen Rennveranstaltung muss man immer ein
platziertes Pferd treffen um zu gewinnen.
V64 / V75
Diese Wetten sind in Schweden so populär, dass mit ihnen mehr Umsatz gemacht wird, als mit
der staatlichen Lotterie. Auch aus dem Ausland kann man an diesen Wetten teilnehmen. Die V75
Wette findet immer samstags statt, die V64 Wette mittwochs.
Auch bei diesen Wetten müssen die Sieger mehrerer Rennen bestimmt werden. Die erste Zahl nach
dem V gibt an aus wie vielen Rennen, die zweite Zahl gibt an wie viele Sieger man treffen muss, um
zu gewinnen. Bei V75 sind also die Sieger von sieben Rennen zu tippen, man gewinnt (im 3. Rang) bereits
bei fünf Treffern.
Hat man bei einer Vinnare-Wette (V steht für Vinnare: schwedisch für Sieg) einen
Nichtstarter ausgewählt, wird dieser automatisch durch das nächste Pferd in der Turordning
ersetzt. In der Tuordning (schwedisch für Reihenfolge) sind die Pferde nach ihrer Tendenz
sortiert, sie wird für jedes Rennen angegeben.
Head to Head (H2H, Matchups)
Bei dieser Wette werden zwei Pferde eines Rennens gegenüber gestellt.
Das besserplatzierte Pferde gewinnt die Wette.
Normalerweise treten bei dieser Wette zwei Pferde gegeneinander an,
es gibt aber auch Head to Head-Wetten mit drei oder vier Pferden.
Stallwette (coupled entry)
Bei einer Stallwette können zwei oder mehr Pferde, die zum selben Stall oder Besitzer gehören,
als eine Einheit gewettet werden. Wettet man auf eines der Pferde, wettet man auch auf die anderen.
Gewinnt eines von ihnen, ist die Wette gewonnen. Die Quote ist natürlich dementsprechend geringer.
Stallwetten gibt es für gewöhnlich nur in den USA, Italien und Frankreich.
Wettet man in den USA beispielsweise auf das Pferd mit der Nummer 1 und das Pferd mit der Nummer 1A gewinnt,
ist die Wette gewonnen.
Kombinationen und Systeme
Kombinationswetten (mit Bank)
Will man bei Zweier- oder Dreierwetten seine Pferde in beliebiger Reihenfolge einlaufen
lassen oder mehr als zwei bzw. drei Pferde auswählen, hat man die Möglichkeit dies mit
Kombinationswetten auf einfache Weise zu tun. In der Regel gibt es auf dem Wettschein hierfür
eine Kombinationsspalte (K), in die man alle gewünschten Pferde eintragen kann. Der Einsatz der
Wette erhöht sich natürlich pro Pferd. Wettet man beispielsweise bei einer Zweierwette auf
drei Pferde, von denen zwei in beliebiger Reihenfolge als Erster und Zweiter einlaufen
müssen, so ergeben sich aus diesen drei Pferden sechs mögliche Zweier-Kombinationen. Diese
Kombinationswette kostet dann den sechsfachen Grundeinsatz.
Man kann auch ein oder mehrere Pferde als Bank stellen, um die Einsatzkosten der Kombinationswette zu verringern.
Dafür wird beim ausgewählten (Bank) Pferd nicht die
Kombinationsspalte (K) ausgewählt, sondern Platz 1 oder auch die Plätze 1 bis 3.
Im letzteren Fall müsste das Bankpferd dann unter die ersten Drei laufen.
Schiebewetten / (Accumulator)
Bei Buchmachern und Online-Wettanbietern
ist es möglich sogenannte Schiebewetten zu tätigen,
bei denen mehrere Rennen kombiniert werden. Diese Wette funktioniert genauso wie Akkumulatorwetten beim Fußball,
die Quoten der einzelnen Rennen werden miteinander multiplizieren. Wettet man beispielsweise auf ein Rennen in Hannover mit der Sieg-Quote 4.00
und kombiniert es mit einem Rennen in Ascot mit einer Sieg-Quote von 5.00, gewinnt man den 20-fachen Einsatz, wenn beide Rennen gewonnen werden.
Schiebewetten müssen nicht auf einen Ort oder Tag beschränkt sein, sondern können nach Belieben kombiniert werden.
Je nach Anbieter sind auch Kombinationen von Platz-Wetten beziehungsweise Sieg/Platz möglich.
Systemwetten:
Wie bei Fußballwetten, so ist es auch bei der Pferde-Schiebewette hilfreich sich bei größeren Kombinationen mit Systemwetten zu behelfen,
schließlich müssen bei Kombinationswetten sämtliche Einzelwetten gewonnen werden, um einen Gewinn zu erzielen.
Damit man auch im Falle einer nicht getroffenen Einzelwette gewinnt, gibt es Systemwetten.
Trixie
Trixie ist die einfachste Systemwette. Hier handelt es sich um drei Einzelwetten, die als Zweierwetten kombiniert werden.
Es gibt drei mögliche Kombinationen (1-2, 1-3, 2-3). Zusätzlich wird bei der Trixie-Wette die Dreierkombination gewettet (1-2-3).
Die Trixie-Wette kostet also den vierfachen Grundeinsatz und man gewinnt auch, wenn eine Wette scheitert.
Alternativ geht auch die "2 aus 3"-Wette. Hier werden nur die drei Zweierkombinationen gewettet.
Yankee
Beim Yankee werden vier Einzelwetten in allen Varianten kombiniert.
Hier gibt es sechs Zweierkombinationen, vier Dreierkombinationen und die Viererkombination.
Dies sind elf Wetten und man gewinnt auch bei zwei Fehlern.
Wer weniger Grundeinsatz bezahlen möchte, kann die "3 aus 4"-Wette tätigen.
Sie kostet nur den vierfachen Grundeinsatz und beinhaltet die vier Dreierkombinationen.
Canadian (Super-Yankee)
Der Canadian ist die Systemwette für fünf Einzelwetten.
Er beinhaltet die zehn Zweierkombinationen, zehn Dreierkombinationen, fünf Viererkombination und die Fünferkombination,
dies sind 26 Einzelwetten. Mindestens zwei Einzelwetten müssen getroffen werden, um einen Gewinn zu erhalten.
Um zusätzlich auch alle fünf Einzelwetten abzudecken, wählt man den
Lucky 31.
Man kann natürlich auch "2 aus 5" (10 Wetten), "3 aus 5" (10 Wetten) oder "4 aus 5" (5 Wetten) spielen.