Elitloppet 2024

26. Mai 2024 - Trabfahren, 1.609 Meter, Solvalla, Schweden       

Vorbericht vom 22. Mai 2024

Zum Kampf der Giganten kommt es beim diesjährigen Elitloppet im schwedischen Solvalla. Doch nicht nur Idao de Tillard, das derzeit beste Trabrennpferd der Welt, und Schwedens Superstar Francesco Zet kommen für den Sieg in Frage, zu speziell ist die "Sprint-Weltmeisterschaft der Traber" mit Vor- und Endlauf an einem Tag.

1. Vorlauf :

1 - Denver Gio ist eines von drei italienischen Pferden im Elitloppet 2024. Grund für seine Einladung dürfte die beeindruckende Vorstellung beim Vorlauf des Gran Premio della Lotteria am 1. Mai in Neapel gewesen sein. Er hatte Start-Ziel gegen den späteren Final-Sieger Capital Mail gewonnen, auf den er hier erneut treffen wird. Der fünfjährige Hengst absolvierte bereits einige Rennen in Schweden, brachte es dabei auf drei Siege. Mit seiner enormen Startgeschwindigkeit könnte er sich von Startplatz 1 aus an die Spitze setzen und es womöglich sogar ins Finale schaffen, alles andere wäre aber eine große Überraschung.

2 - Don Fanucci Zet gewann das Finale des Elitloppet 2021 in einer Zeit von 1:08,9, konnte danach aber kaum noch an diesen großen Triumph anknüpfen. In dieser Saison hat der von Daniel Redén selbst gezüchtete Hard Livin-Sohn aber wieder auf sich aufmerksam gemacht, gewann in Solvalla über die Meile den Onions Lopp und den Meadow Roads Lopp, weshalb man ihn im Auge haben sollte.

3 - Go On Boy lief im vergangenen Jahr im Finale des Elitloppet auf den dritten Platz und scheint mittlerweile sogar noch stärker zu sein. Am 10. März wurde er im Critérium de Vitesse zwar nur Dritter, endete im Januar im Prix d'Amérique aber auf Rang vier und holte zwei Wochen später den Ehrenplatz im Prix de France, und das, obwohl er aus der zweiten Reihe starten musste und mit plattem Reifen unterwegs war. Zuletzt hatte er im Prix de l’Atlantique zum wiederholten Male mit Startproblemen zu kämpfen, wurde dann auch noch disqualifiziert.

4 - Joviality gewann im letzten Jahr das Svenskt Trav-Derby gegen die Hengste und belegte im Januar den dritten Platz im Prix d'Amérique. Mit diesen Leistungen muss man die erst fünf Jahre alte Stute auch beim Elitloppet auf der Liste haben. Die von Sabine Kagebrant trainierte Chapter Seven-Tochter, deren Karriere in den USA begonnen hatte, wo sie zwanzigfach über die Meile erfolgreich war, gilt neben Francesco Zet als größte Zukunftshoffnung Schwedens.

5 - Capital Mail setzte sich am 1. Mai im bedeutendsten Trabrennen Italiens, dem 75. Gran Premio della Lotteria (1.600 m), gegen internationale Konkurrenz durch und erhielt umgehend eine Einlandung zum Elitloppet. Der Derby Italiano-Zweite von 2021 lief in den letzten Jahren zumeist auf Rennbahnen in Frankreich, wo er in den ganz großen Rennen aber nicht in Erscheinung trat.

6 - Önas Prince zählt nicht erst seit seinem jüngsten Fünf-Längen-Sieg im Paralympiatravet zu den Favoriten. Der für seine schnellen Starts bekannte siebenjährige Hengst hatte es im Vorjahr im Finale des Elitloppet auf den vierten Platz geschafft und zuvor bereits den Copenhagen Cup gewonnen. Aufgrund einer Verletzung konnte er danach acht Monate keine Rennen mehr bestreiten, kehrte erst im März mit einem Sieg im Algot Scotts Minne auf die Rennbahn zurück.

7 - A Fair Day wird von der 69-jährigen Amateur-Trainerin Elisabeth Almheden vorbereitet, die nur zwei Pferde in ihrem Stall stehen hat und von dem ebenfalls eher unbekannten Oscar Ginman gefahren. Dass ihr fünfjähriger Wallach A Fair Day dennoch als fünftes Pferd zum Elitloppet eingeladen wurde, zeigt, dass man den Maharajah-Sohn besser nicht unterschätzen sollte. Er gewann dreizehn seiner 26 Starts und lief bei seinem Sieg am 29. März im Prins Carl Philips Jubileumspokal über 1.640 Meter eine Zeit von 1:09,4. Im vergangenen Jahr hatte er das Breeders’ Crown Finale für sich entschieden.

8 - Idao de Tillard gilt derzeit als weltbestes Trabrennpferd und wird sicherlich als Favorit in den Elitloppet gehen, auch wenn er von ganz außen in seinen Vorlauf gehen muss. Er gewann im Januar den Prix d'Amérique und anschließend auch den Prix de France, beide Rennen mit klarem Vorsprung. Trainer Thierry Duvaldestin geht davon aus, dass sein sechsjähriger Séverino-Sohn auf den engen schwedischen Bahnen, mit ihrer starken Kurvenneigung, gut zurechtkommen wird. Bisher ist Idao de Tillard allerdings noch nie außerhalb Frankreichs angetreten, man darf also gespannt sein, wie er sich im Norden Europas zurechtfindet. Beim letzten Test am 11. Mai im Prix des Ducs de Normandie wurde er nur Dritter, hatte dort aber ein sehr aufwendiges Rennen und wurde sicherlich nicht an sein Limit geführt.

2. Vorlauf :

1 - Hustle Rain vertritt die Farben Dänemarks im Elitloppet 2024. Er gewann im letzten Jahr die Sprintermästaren in Halmstad und bewieß damit auch, dass er mit zwei Rennen an einem Tag keine Probleme hat. Bei seinem letzten Start, am 3. Mai im Åke Sundbergs Lopp, passierte er die Linie allerdings sechs Längen hinter Francesco Zet.

2 - Hohneck kehrt als Titelverteidiger nach Solvalla zurück. Er gewann im Vorjahr den Elitloppet ziemlich souverän und siegte, an gleicher Stelle, auch im Finale des UET Elite Circuit. An der Klasse des siebenjährigen Royal Dream-Sohnes gibt es also keine Zweifel. Allerdings präsentierte er sich beim Pariser-Winter-Meeting nicht gerade in Topform, doch bevorzugt er auch eher die Sprintdistanzen. Dass ihm die Rennbahn in Solvalla liegt, hat er jedenfalls mehrfach bewiesen. Ein positives Zeichen war am 20. April sein zweiter Platz im Prix de l’Atlantique, im Ducs de Normandie wurde er anschließend aber nur Vierter.

3 - Gaspar De Brion, aus dem Stall von Matthieu Abrivard, wurde zum Elitloppet eingeladen, nachdem er es im Prix des Ducs de Normandie vor Idao de Tillard und Hohneck mit perfektem Rennverlauf auf den zweiten Platz geschafft hatte. Trotz einiger Siege in Gruppe 2 und 3 Rennen ist der achtjährige Wallach noch nie auf höchster Ebene gelaufen und kann bei seinem ersten Auftritt außerhalb Frankreichs nur überraschen.

4 - Horsy Dream ging 2023 gemeinsam mit Idao de Tillard als Favorit in den Prix d'Amérique und gewann im selben Jahr den Prix de Séléction, doch konnte er diese Form nicht mit ins neue Jahr nehmen, schaffte es nicht einmal sich für den Amérique zu qualifizieren. Mittlerweile hat der siebenjährige französische Hengst aber wieder auf sich aufmerksam gemacht, gewann den Prix de l’Atlantique mit satten sechs Längen Vorsprung und neuem Rennrekord, wurde daraufhin zum Elitloppet eingeladen, wo er keineswegs zu den Außenseitern gehört.

5 - Francesco Zet ist so etwas wie der schwedische Idao de Tillard. Auch er ist sechs Jahre alt und findet unter seinen Altersgenossen keine Gegner, gewann 22 seiner bislang 24 Starts. Jedoch ist auch der Father Patrick-Sohn bisher nie außerhalb seines Heimatlandes gelaufen und hat sich erst zweimal mit älteren Gegnern gemessen. Seit August letzten Jahres hatte Francesco Zet kein Rennen mehr bestritten, kehrte erst am 3. Mai zum Åke Sundbergs Lopp in Rättvik auf die Rennbahn zurück, wo er gegen biedere Konkurrenz überlegen gewann. Eine Einschätzung seiner derzeitigen Form lässt sich daraus nicht folgern.

6 - Decision Maker zählt zu den größten Außenseiterinnen im Elitloppet 2024 und das, obwohl sie zehn ihrer letzten zwölf Starts gewinnen konnte. Die fünfjährige Stute ist auf der ganz großen Bühne bislang nur selten gesichtet worden, könnte dennoch für eine Überraschung sorgen. Trainer Stefan Melander sagt über seine Nuncio-Tochter, er wüsste selbst nicht, wie gut sie ist.

7 - Borups Victory ist ein weiterer eher unbekannter Hengst, den man ebenfalls nicht unterschätzen sollte, auch weil er seine letzten drei Rennen gewann, darunter das Seinäjoki Ajo in Finnland. Der startschnelle Googoo Gaagaa-Sohn, dessen Mitbesitzer der Eishockeystar Mats Sundin ist, war letztes Jahr im Margareta Wallenius-Klebergs Pokal nur an Francesco Zet gescheitert und hatte auch im Sundsvall Open Trot den Ehrenplatz belegt.

8 - Bengurion Jet ist ein weiterer Starter aus Italien. Er sorgte in Schweden bereits 2021 für Aufmerksamkeit, als er in Jägersro in einer Zeit von 1:08,8 (1.640 m) gestoppt wurde. Im vergangenen Jahr wurde der siebenjährige Hengst Zweiter im Åby Stora Pris und gewann den Schweden Cup über die Sprintdistanz. Im Paralympiatravet reichte es zuletzt als Favorit aber nur zu Rang 4.

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